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Reihe Kurzbiographien philosophierender Chemiker
Liebe Interessenten und Freunde des Arbeitskreises Philosophie und Chemie,
die erste Ausgabe des Mitteilungsblattes wurde an etwa 100 potentielle Interessenten verschickt. Inzwischen sind über 80 Antwortkarten eingetroffen, und dank der Weiterleitung von Informationen kommt fast wöchentlich eine neue Anfrage hinzu. Besonderer Dank geht an die wohlmeinenden Spender, die durch ihre finanzielle Unterstützung diese Ausgabe des Mitteilungsblattes finanzierbar gemacht haben; es sind dies namentlich Dr. Erich Eimers (Krefeld), Dr. Oswald Riedel (Ludwigshafen), OStR Peter Schmidt-Herget (Bad Bergzabern), Prof. Dr. Eugen Schwarz (Siegen), Prof. Dr. Manfred Stöckler (Bremen). Die beachtliche Resonanz macht deutlich, daß das latente Interesse an einer philosophischen Auseinandersetzung mit Chemie bisher wohl unterschätzt wurde, und sie ermutigt, das Konzept des Mitteilungsblattes weiterzuführen und auszubauen.
Zunächst einmal bekommt das Blatt von dieser Ausgabe an einen Namen:
Mit dem griechischen Ausdruck für "Stoff" soll die inhaltliche Konzentration auf die Chemie als Wissenschaft von den Stoffen gekennzeichnet sein.
Hyle soll von nun an folgende Rubriken enthalten: Die Beiträge (max. 10 Manuskriptseiten, in deutscher oder englischer Sprache) sollen Gelegenheit bieten, bisher unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten zur Philosophie der Chemie einschließlich philosophisch relevanter chemiehistorischer Themen zu veröffentlichen. Die Reihe Kurzbiographien philosophierender Chemiker, die in dieser Ausgabe durch einen Beitrag von Klaus Ruthenberg über Alwin Mittasch eröffnet wird, dient dem Überblick (max 2 Manskriptseiten) über philosophische Reflexionen von Chemikern und Chemikerinnen über ihr eigenes Fach, um weitere Arbeiten anzuregen. Die Rezensionen sind als kurze informative und kritische Besprechungen (max. 1 Manuskriptseite) von neueren Büchern oder Aufsätzen gedacht. Der Literaturspiegel soll möglichst vollständig über alle neu erschienenen relevanten Bücher und Aufsätze informieren. Kurze Berichte (max. 1 Manuskriptseite) sollen die wichtigsten Ergebnisse von bereits durchgeführten relevanten Tagungen referieren, während die Veranstaltungshinweise möglicht frühzeitig über weitere Planungen informieren.
Sämtliche Rubriken sind auf aktive Beiträge der Leser von Hyle angewiesen. Alle Interessenten sind daher herzlich aufgefordert, Manuskripte einzusenden! Die Texte sollten zusätzlich auf Diskette in einem gängigen DOS-Format (vorzugsweise Winword) eingereicht werden.
Hyle wird mindestens einmal pro Jahr erscheinen, bei entsprechendem Angebot an Manuskipten häufiger. Hyle erscheint sowohl in dieser elektronischen Ausgabe als auch in der konventionellen gedruckten Form, die weiterhin kostenlos an alle Interessenten verschickt wird. Um diesen Service selbst mit güngstigstem Herstellungsverfahren anbieten zu können, sind wir auf freiwillige, steuerabsatzfähige Spenden von Privatpersonen und Firmen angewiesen auf das Konto der Universität Karlsruhe, Baden-Württembergische Bank Karlsruhe, Kt.-Nr. 400 20141 03, BLZ 660 200 20, Vermerk: Kap 1417, TG 86, BA 217, Spendername (bitte unbedingt angeben).
Joachim Schummer
(Zürück zum Inhaltsverzeichnis)
Beiträge sind bisher unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten zur Philosophie der Chemie einschließlich philosophisch relevanter chemiehistorischer Themen in deutscher oder englischer Sprache.
(Zürück zum Inhaltsverzeichnis)
Diese Reihe stellt durch Kurzbiographien Chemiker und Chemikerinnen vor, die sich philosophisch mit Ihrem Fach auseinandergesetzt haben. Bei den bibliographischen Angaben ist nicht Vollständigkeit, sondern der philosophische Bezug der Arbeiten gefragt. Angaben zur Sekundärliteratur sind erwünscht aber nicht notwendig.
Mittasch war zunächst seit 1889 als Volksschullehrer tätig, studierte nebenher (hauptsächlich bei Wilhelm Ostwald) in Leipzig Chemie, machte dort 1899 sein Examen und promovierte 1901 über die Bildung und Zersetzung von Nickelcarbonyl bei Max Bodenstein. 1904 trat er in die BASF ein. Dort arbeitete er unter Bosch an den katalytischen Problemen der Ammoniak-Synthese (späteres Haber-Bosch-Verfahren). Für seine wissenschaftlich-technischen Verdienste wurden ihm mehrere Ehrendoktortitel verliehen.
Der allgemeinwissenschaftlichen Arbeit wendet sich Mittasch gegen Ende seiner äußerst produktiven Industrietätigkeit zu. So erscheint zu Beginn dieser Schaffensperiode das Standardwerk zur Katalysegeschichte (zus. mit Erich Theis) mit dem Titel "Von Davy und Döbereiner bis Deacon, ein halbes Jahrhundert Grenzflächenkatalyse" (1932, Verlag Chemie, Berlin, 280 Seiten). Der Begriff "Katalyse" läßt ihn nicht los. Auch dessen philosophische Tragweite, insbesondere bezogen auf die chemischen Phänomene, will er ausleuchten. Er verfaßt weit über 50 Aufsätze historischen und philosophischen Inhalts, bei denen (nicht ohne eine gewisse Einseitigkeit) der Gedanke der Verbindung von Kausalität und Katalyse besonders stark betont wird. Ein einschlägiges Werk ist "Katalyse und Determinismus - Ein Beitrag zur Philosphie der Chemie" (1938, Verlag Julius Springer, Berlin). Mittasch geht davon aus, daß die Katalyse als Auslösungskausalität zu verstehen ist, und unterscheidet sich damit wesentlich von der Auffassung Ostwalds. Dieser hatte wiederholt betont, daß die katalytische Wirkung lediglich eine beschleunigende und lenkende, aber keine auslösende ist.
Die Aufsatzsammlung "Von der Chemie zur Philosophie" (1948, Ebner-Verlag, Ulm, 764 Seiten, komplette Bibliographie) gibt eine gute Übersicht über das allgemeinwissenschaftliche Schaffen Mittaschs. Die Sammlung ist in drei Teile gegliedert: "Der katalytische Gedanke", "Über das Wirken in der Natur", sowie "Geschichtliches zu Schopenhauer, Robert Mayer, Nietzsche". Einer der Aufsätze sei hier kurz besprochen. In "Über Fiktionen in der Chemie" (ursprünglich in: Angewandte Chemie, 50 (1937), 423-433) geht es dem Autor um das Begriffsfeld, das mit "Idealisierung", "Postulat", "Abstraktion", "Modell" und "Hypothese" umrissen werden kann. Dabei versteht er unter "Fiktion" ungefähr diejenigen Anteile in der theoretischen Chemie, die nicht durch Experimente "verifiziert" (sein Ausdruck) werden können und daher in gewissem Sinne spekulativ bleiben und an denen die Chemiker solange festhalten, bis sie entweder "überholt" werden oder aber aus ihnen Hypothesen gebildet werden, die die theoretische Arbeit leiten. Durch eine verwirrende Vielzahl von eklektisch und undiskutiert aneinandergereihten Äußerungen anderer Autoren (eine Eigenart Mitaschs) bleibt der Begriff jedoch recht unklar. Beispiele für Fiktionen umreißen dasjenige wohl besser, was Mittasch meint. So ist etwa die Rede von "Atomen, die aus Elementarteilchen bestehen" eine Fiktion, weil das, was wir als "Atom" begreifen, tatsächlich nur in bestimmten Experimenten in andere Teile "zerfällt". Ähnlich steht es mit den Verbindungen. Kochsalz z.B. "besteht" nicht etwa aus Chlor und Natrium, sondern: "streng richtig ist nur, daß NaCl aus Na und Cl (bzw. Cl2) reversibel entstehen kann." Auch der Begriff "Molekel" enthält fiktive Elemente. Bei allen Schwächen sind die Fiktionen aber geradezu konstitutiv für die Chemie, sie entstehen sogar "mit einer Art von Denknotwendigkeit", können jedoch auch Änderungen unterliegen. "Wir wissen heute, daß die gestaffelten Vorstellungsgebilde Elektron-Atom-Molekel-Aggregat usw. in ihrer 'Äußerung' durchaus 'real' sind und daß uns nur ihre 'Innerung' verborgen bleibt". Mittasch scheint hier einen hypothetischen Realismus zu vertreten und die Vermutung liegt nahe, daß sich seine Ausführungen in gewissem Maße gegen den Positivismus Ostwald'scher Prägung (Energetik) wenden.
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Rezensionen sollen informativ und kritisch über Neuerscheinungen (Bücher, oder längere Aufsätze) zur Philosophie der Chemie berichten.
Wenn ein neuer Gegenstand unter wissenschaftliche Perspektive gerät, dann zeigen sich trotz aller transnationaler methodischer Standards meist auch kulturelle Differenzen in Art der Fragestellung und im Stil der Herangehensweise. In Amerika ist die kulturwissenschaftliche "Entdeckung" der Chemie - initiert durch eine Konferenz des Beckman Center for the History of Chemistry im Mai 1990 - in erster Linie eine Leistung von Historikern. Entdeckt wurde zunächst einmal die "Unsichtbarkeit" und Undurchsichtigkeit der Chemie als kulturhistorisches Phänomen im Gegensatz zu der Omnipotenz ihrer industriellen Produkte sowie ihrer ökonomischen und ökologischen Bedeutung.
Mit der erfrischenden Breite des amerikanischen Verständnisses von Wissenschaftsgeschichte versuchen die 19 Beiträge von Chemical Sciences in the Modern World, Brücken für ein allgemeines Verständnis der Chemie als Kulturphänomen zu bauen. Im ersten Block, der sich mit der Geschichte der Chemie als Wissenschaft beschäftigt, präpariert MARY JO NYE - quasi stellvertretend für die nicht vertretenen Philosophen - die historische Entwicklung der Eigenart "chemischer Philosophien" im Vergeich zur Physik heraus. Auch die Falluntersuchungen von ROCKE und HOLMES zeigen anhand der Genese der Organischen Chemie chemiespezifische Entwicklungsdynamiken auf, die sich weder durch allgemeine Sozialfaktoren noch durch Standards einer vermeintlich allgemeinen Wissenschaftslogik erklären lassen. Bemerkenswert ist daran nicht nur für Historiker, daß hier das spezifisch Chemische zutage tritt, sobald man die überstrapazierten Dichotomien (Externalismus vs. Internalismus, Sozialkonstruktivismus vs. Kognitivismus) zugunsten eines methodisch offeneren Ansatz aufgibt. Das gilt in gewisser Weise auch für Beiträge von RABKIN und KOHLER, die sich den Besonderheiten chemischer Instrumentalkontexte widmen.
Der zweite Block rückt die chemische Industrie - speziell die amerikanische, aber nicht ohne Vergleich zur deutschen Konkurrenz - in den kulturhistorischen Blick. Eindrucksvoll zeigt FRIEDEL anhand der Verschiebung von Chemiedefinitionen die Entwicklung eines heroisierenden Chemiebildes im Spannungsfeld von Technik, Naturwissenschaft und Öffentlichkeit, das kulminiert in dem Werbe-Slogan: "Better Things for Better Living Through Chemistry". Man findet weiterhin einen allgemeinen Überblick über die amerikanische Entwicklung der chemischen Industrie (im Vergleich zur deutschen) unter den drei Kategorien der Produktionsskalierung, der Produktpalettenbreite und des dynamischen Verhältnisses von Produktinnovation und Nachfrage (SMITH) sowie eine Untersuchung der technologischen Entwicklungsdynamik mit techniksoziologischen Kategorien anhand einer Fallstudie über die Entwicklung der Sulfonamide (LESCH).
Der dritte Block, "Public Interface", thematisiert neben zwei Beiträgen zum chemischen Dokumentationswesen das Verhältnis von Öffentlichkeit und Chemie - Chemie stets verstanden als kulturhistorische Erscheinung, zu der auch Chemiker in einem bemerkenswerten Außenverhältnis stehen: Wer sich über das Interesse von Chemikern an der Geschichte ihres eigenen Faches informieren möchte, dem sei eindringlich die ernüchternde Analyse von JENSEN empfohlen. Dieses Bild wird ergänzt von BUD (ein englischer Gast aus dem Wissenschaftsmuseum London) durch museumsdidaktische Probleme, die Chemie einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen. Die Kluft zwischen profesioneller Chemiegeschichte einerseits, wie sie der vorliegenden Band demonstriert, und der Nachfrage nach Anekdoten aus dem Leben berühmter Chemiker andererseits scheint nur durch phantasievolle Strategien und gehörige Kompromißbereitschaft überbrückbar.
Die Chemie im Spannungsfeld industriepolitischer Debatten ist das Thema von drei Beiträgen, deren erster die umweltpolitische Diskussion bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt, um daran die Übersimplifizierungen durch Meinungspolarisierung zu demonstrieren (HAMLIN). Origineller und aufschlußreicher ist die Detailuntersuchung von WHITE, die sich der Entwicklung der Lebensmitteltechnik und ihrer gesetzlichen Reglementierung im Verhältnis zur Veränderung der amerikanischen Lebens- und Eßgewohnheiten widmet. Es mag amerikanische Direktheit oder das Selbstverständnis eines Großkonzerns zum Ausdruck bringen, jedenfalls fordert der "Haushistoriker" von Dow Chemical (BRANDT) im dritten Beitrag ganz unverblümt, daß Chemiehistoriker für die Image-Pflege der chemischen Industrie dienstbar gemacht werden sollten. Ob er sich und dem Image seiner Branche damit einen guten Dienst tut, bleibt zweifelhaft. Deutlich wird jedenfalls, daß man in kulturwissenschaftlicher Beschäftigung mit der Chemie rasch mit besonderen Herausforderungen konfrontiert ist.
Die Ausblicke im vierten Block sind eher dürftig und ergänzen die chemiehistorischen Aufgabenbereiche eher schematisch (Chemiegeschichte in der Universitätsausbildung, Frauen in der Chemie, mehr Interdisziplinarität usw.). Immerhin bringt aber HIEBERT eine implizite und explizite Grundeinsicht des gesamten Bandes auf den Punkt, daß nämlich die Komplexität und Vielschichtigkeit der Chemie - begriffen als Eigenart dieser Wissenschaft - eine methodische Offenheit der kulturwissenschaftlichen Perspektiven erfordert.
Auch wenn sich keiner der Beiträge explizit als "philosophisch" versteht, so demonstrieren doch die meisten Autoren ein deutliches chemiephilosophisches Interesse. Ganz nebenbei gibt uns übrigens ROCKE (S. 89-90) auch eine Erklärung für den bisherigen Mangel an philosophischer Auseinandersetzung mit der Chemie: Chemiker seien wegen des technologischen Anwendungspotentials ihrer Disziplin eher mit differenzierteren praktischen als mit globalen weltanschaulichen Fragen beschäftigt. Der Mangel an "ideologischen" Themen habe die Chemie sowohl für Historiker als auch für Philosophen eher uninteressant erscheinen lassen und dadurch in eine "soziokulturelle Isolation" geführt.
J. Schummer
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In Italien fand die kulturwissenschaftliche "Entdeckung" der Chemie bereits 1985 auf einer Tagung in Turin statt, bei der sich Chemiker und Kulturwissenschaftler über Geschichte und Grundlagen der Chemie austauschten. Die bald darauf gegründete Gruppo Nazionale di Fondamenti e Storia della Chimica hat nun durch Unterstützung der italienischen Akademie der Wissenschaften 41 (!) Beiträge ihrer mittlerweile 5. Tagung in einem voluminösen, aber leider völlig ungegliederten Band veröffentlicht. Bemerkenswert ist dieser Erfolg, weil Chemiegeschichte in Italien (mit einer einzigen Professur im ganzen Land) nicht gerade auf einen traditionellen Boden zurückgreifen kann. Von daher mag verständlich sein, daß einige Beiträge eher um die Heraushebung der chemiehistorischen Bedeutsamkeit lokaler oder nationaler Ereignisse und Figuren bemüht sind.
Darüber hinaus finden sich auch einige biographisch orientierte Artikel von allgemeinerem Interesse über Berthollet (CIARDI), Raoult (CALASCIBETTA), Ostwald (MIRONE), Tilden (CERRUTI) und Boyle (BONATI, PIGHETTI). Die anwendungsorientierte Chemie wird behandelt in Geschichten der Briefmarkenfarben (BICCHIERI), der Papierfabrikation (ZAPPALÀ), des Polytetrafluoroethylens (MALTESE), der Wasseranalyse (DECET/ MOSELLO, DALL'OLIO ); von solchen schematischen Betrachtungen hebt sich erfrischend die kulturvergleichende Studie ab zur Entwicklung der industriellen Chemie in Italien und England im 18. Jahrhundert (BADIELLO/BRECCIA/ZINI). Als einzige sozialgeschichtliche Arbeit ist die Untersuchung des chemischen Zeitschriftenkommunikationswesens im 19. Jhd. (MEINEL) hervorzuheben. Mit überwiegend begriffsgeschichtlicher Thematik befaßt sind die Studien zum Ursprung des antiken Atombegriffs (CORRADINI/ VOLPE), zur Radioaktivität zwischen Physik und Chemie (ROBOTTI) sowie zur Entwicklung des Massenwirkungsgesetzes, die auch sozialen Faktoren berücksichtigt (NICOLINI). In mehreren Beiträgen (BATTIMELLI, CERUTI, ABBRI, ROSSI, GALUZZI, KNIGHT) werden allgemeine und spezielle Fragen der Wissenschaftshistoriographie behandelt; darüber hinaus findet man auch den Hinweis auf die Relevanz der Chemiegeschichte für die Chemiedidaktik (CARDONE) und für das öffentliche Bild der Chemie (FOCHI).
Von größerem chemiephilosophischem Interesse sind u.a. die Beiträge, die sich mit dem chemischen Selbstverständnis zwischen "Hermetik" und "Moderne" im 17. Jahrhundert (ABBRI) und zwischen klassischer Mechanik und Quantenmechanik (AQUILANTI) sowie mit dem Unterschied von chemischer und physikalischer Molekülvorstellung (CESÀRO, TORRACCA) befassen. Naturphilosophisch aufschlußreich sind die Studien über die Bedeutung der coincidentia oppositorum im alchemistischen Naturverständnis (Carusi) und über das Verhältnis von zyklischem und linearen Zeitkonzept in der Chemie (DI MEO). Im eigentlichen Sinne wissenschaftstheoretisch sind die Analyse zur "chemischen Revolution" (DRAGO) sowie der bemerkenswerte Rekonstruktionsversuch der klassischen Chemie unter Symmetriegesichtspunkten (DRAGO/ PIROLO).
Die Beiträge sind - außer denen der beiden Gäste MEINEL und KNIGHT - in Italienisch, aber durch ein englisches Abstract eingeleitet. Sie zeigen thematisch einen bunten (leider auch ungeordneten) Querschnitt italienischer Chemiegeschichtsschreibung auf unterschiedlichem Niveau. Unter philosophischen Gesichtspunkten verspricht der Titel ("fondamenti") mehr als der Band zu halten vermag; man vermißt auch Beiträge von italienischen Chemiephilosophen wie z.B. DEL RE, MOSINI, VILLANI. Bemerkenswert ist außerdem, daß in den verschiedenen Geleit-, Gruß- bzw. Vorworten Progammatisches fehlt, das auf eine aktuelle Bedeutung der kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Chemie hinweist. Gefordert wird lediglich, daß die Chemiegeschichte eine analoge finanzielle und institutionelle Unterstützung erfahren sollte, wie sie der Physik-, Mathematik- und Medizingeschichte in Italien zukommt. Das zehnjährige Bestehen der Gruppo Nazionale di Fondamenti e Storia della Chimica sowie die Anzahl ihrer aktiven Mitglieder demonstrieren, daß dieses offene und unprogrammatische Konzept in Italien von Erfolg beschert ist.
J. Schummer
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1993 legte Christiane Reiners mit dem Buch: "Zur Konzeption einer methodologisch-kritischen Chemiedidaktik" einen Entwurf zu einer durch die Wissenschaftstheorie bereicherten Fachdidaktik vor. Das als Habilitationsschrift an der Universität zu Köln, Fachbereich Chemie und ihre Didaktik vorgelegte und angenommene Werk besticht unmittelbar durch den programmatisch-paradigmatisch klingenden Titel.
Eine methodologisch-kritische Chemiedidaktik stellt sich als Programm nicht als Appendix oder Variante bereits "klassischer" chemie-didaktischer Konzepte vor. Die didaktische Reflexion, die weder bloß wissenschaftsgeschichtlich noch bloß experimentalmethodisch noch bloß fachaufweitend ist, wird von Frau Reiners hinsichtlich der Begründungsebene grundsätzlicher angesetzt. In den klassischen Ansätzen der Chemiedidaktik, mit denen sich Frau Reiners kritisch auseinandersetzt (S. 25-48), werden die methodisch-methodologischen Implikate der Chemie als Wissenschaft nicht thematisch. Diese unreflektierte, ja unkritische Stellung der Chemiedidaktik, macht diese bislang zur Magd ihrer Wissenschaft. Dies hält Frau Reiners für eine Unterqualifizierung der Chemiedidaktik, als deren Aufgabe sie zuvorderst die kritische Aufarbeitung der methodischen Selbstverständlichenkeiten der Wissenschaft und die Integration der Bedürfnisse der Gesellschaft(en) in die Wissenschaft ansieht (S. 49-57, bes. S. 53, 56).
Diese kritische Haltung in zwei Richtungen bringt die Chemiedidaktik in eine kritisch-methodologische Grundposition: in der kritischen Analyse und Reflexion der unbefragt in Anspruch genommenen Begründungsformen und Geltungsansprüche der Wissenschaft Chemie und ihrer unbefragt-kritiklosen Übernahme in den Chemieunterricht weist Frau Reiners aus der wissenschaftstheoretischen Grundstellung des Konstruktivismus (bes. Jürgen Mittelstraß) die Defizite im Begründungs- und Applikationsverhalten der Chemie als Wissenschaft und der ihr zugeordneten Didaktik nach.
Die wissenschaftstheoretischen Überlegungen haben hierbei keinen Selbstzweck, sondern werden in das von Frau Reiners konzipierte und durchgeführte Praktikum integriert.
Von einem wissenschaftstheoretischen Standpunkt aus werden in dem ersten Teil der Arbeit zunächst die Begründungsformen und Geltungsansprüche naturwissenschaftlicher Rationalität reflektiert, und damit wird eine methodologische Position gegenüber der Fachwissenschaft Chemie bezogen, deren Ergebnisse die Grundlage von Vermittlungsprozessen darstellen, mit deren Gestaltung die Didaktik der Chemie vornehmlich befaßt ist.
Die wissenschaftstheoretische Reflexion (Kap. 1 und 2) führt zu dem Ergebnis, daß fachwissenschaftliche Erklärungen nicht mehr - aber auch nicht weniger - als ein logisch begründetes Verfügungswissen liefern, mit der den Lehrenden und Lernenden noch keinerlei Kriterien gegeben sind, wie sie sich mit diesem Fachwissen in der Lebenswelt orientieren können.
Daß eine solche Orientierung aber zunehmend erforderlich wird, davon zeugen die aktuellen fachdidaktischen Forschungsbereiche, die insgesamt auf eine ganzheitliche Betrachtung abzielen und die im zweiten Teil der Arbeit (Kap. 3 und 4) zusammengefaßt werden, um sie gleichsam gegen den Entwurf einer methodologisch-kritischen Didaktik (Kap. 5) abzugrenzen: Darunter versteht Frau Reiners eine Fachdidaktik Chemie, die sich darum bemüht, die in der Fachwissenschaft gewonnenen Ergebnisse den fachmethodischen Verfahren entsprechend zu vermitteln, d.h. die im Unterricht zu vermittelnden Inhalte nicht nur sachstrukturell und schülerorientiert adäquat zu transformieren, sondern sie auch aus wissenschaftstheoretischer Perspektive im Hinblick auf die Logik ihrer Prüfungskriterien zu hinterfragen (Kap. 6 und 8).
Eine so ausgezeichnete Position unterscheidet sich von den bisherigen Forschungsrichtungen dahingehend, daß die Neuerungen weder unmittelbar die unterrichtliche Praxis bestimmen, wie etwa die Konzeptionen zur Gestaltung eines alltags- oder umweltchemisch bezogenen Chemieunterrichts, noch primär auf eine Neubestimmung der Ausbildungsinhalte ausgerichtet ist, die beispielsweise der Konzeption eines ausbildungsintegrierten Umweltschutzes (Fischer, Zürcher Modell in Anlehnung an produktionsintegrierten Umweltschutz, S. 68ff.) zugrunde liegen.
Wenngleich diese Revisionsbemühungen eine methodologisch-kritische Chemiedidaktik mitbestimmen, so zielt die hier vorgelegte Konzeption primär darauf ab, einem rein rezeptiven Verhalten zukünftiger Lehrender gegenüber der Fachwissenschaft Einhalt zu gebieten und die Lehrenden darin anzuleiten, fachwissenschaftliche Erklärungen vielmehr als logisch begründete Problemlösekonzepte zu begreifen, deren Begründung im Rahmen lebensweltlicher Zusammenhänge noch aussteht.
Die Fachdidaktik wird jedoch nicht als Entscheidungsinstanz aufgefaßt, sondern als eine Instanz, die Orientierungshilfen zu geben vermag. Hier allerdings unterläßt es Frau Reiners, das Problem der Orientierung, moralisch-ethisch im Hinblick auf die Verantwortung zu hinterfragen. Beiträge von Hans Jonas, Dietrich Böhler und Karl-Otto Apel wären hier zu berücksichtigen.
Die so bestimmten Aufgaben einer Fachdidaktik Chemie haben in erster Linie Konsequenzen für die Lehrerausbildung. Es stellt sich die Frage, wie zukünftige Lehrende für die Geltungsansprüche naturwissenschaftlicher Erklärungen sensibilisiert werden können, damit sie einen diesen Ansprüchen genügenden Unterricht führen und den Auftrag eines allgemeinbildenden Chemieunterrichts erfüllen können, der sich gerade von allen interessegeleiteten Vermittlungsprozessen unterscheiden sollte. Frau Reiners versucht diese Frage durch eine Neukonzeption der Praktikumsausbildung zu beantworten.
Sieht man den hohen Anspruch des Unternehmens, welches Frau Reiners begründete, so liegt sicherlich ein Hauptverdienst ihrer Arbeit darin, wissenschaftstheoretische Reflexionen der Gegenwart in die geltungskritische Debatte der Naturwissenschaften eingebracht zu haben - und dies an ganz konkreten Fragestellungen mit ganz konkreten Anwendungskonzepten. Ihr Grundanliegen, welches ich in einer wissenschaftstheoretisch fundierten, konzeptorientierten und -vermittelnden Lehrhaltung verorte, ist sicherlich überzeugend dargetan. Sie bereichert mit diesem Anliegen und ihrem Ansatz nicht nur die wissenschaftstheoretische Reflexion, die sich auch der Frage ihrer Umsetzung stellen muß, sondern sie erreicht hoffentlich auch jene, die - bislang allzu häufig leider - ohne wissenschaftstheoretische Selbstkritik Naturwissenschaft betreiben und vermitteln.
Dr. Holger Burckhart, Seminar für Geschichte und für Philosophie, Universität Köln
(Zürück zum Inhaltsverzeichnis)
Der Literaturspiegel soll laufend über möglichst alle aktuellen Bücher und Aufsätze von chemiephilosophischer Relevanz informieren. Meldungen bitte an die Redaktion.
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Zimmerman, D.: "Theories of Masses and Problems of Constitution", The Philosophical Review, 104 (1995), 53-110.
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Hinweise auf chemiephilosophisch relevante Veranstaltungen sollen möglichst frühzeitig (vor Ablauf der deadline bzw. Anmeldungsfrist) der Redaktion gemeldet werden. Eine laufende Aktualisierung erfolgt in der elektronischen Ausgabe von Hyle (Adresse s. Editorial).
International Paper Symposium on the Philosophy of Chemistry and Biochemistry, 7-11 July 1997, Ilkley Campus, Bradford College, U.K. CALL FOR PAPERS.
"Following the success of the four day July 1994 meeting, another four day event with sessions commencing Monday evening and concluding Friday morning is scheduled for the above dates. Accomodation and lecture theatres will be in an extremely pleasant location and it is anticipated that speakers will have one hour (including discussion) for their paper. Bed and Breakfast costs should be less than £ 100 GBP for the full days and there will be no registration fees. There is a possibility that Proceedings will be published." Kontakt: Michael Akeroyd, Bradford College, BD7 1AY, U.K. (Fax: 01274/736175).
XX. Internationaler Kongreß für Geschichte der Naturwissenschaft, 25.-30. Juli 1997, Liège, Belgien. Generalthema: "Naturwissenschaft, Technik, Industrie". Kontakt: Centre d'Histoire des Sciences et des Techniques, Université de Liège, Avenue des Tilleuls 15, B-4000 Liège (Fax +32-41-669547)
3. Internationaler Kongreß der Gesellschaft für Analytische Philosophie, 15.-18. September 1997, München. Generalthema: "Rationalität - Realismus - Revision". Kontakt: Geselschaft für Analytische Philosophie, Philosophisches Seminar der Universität Göttingen, Humboldtallee 19, D-37073 Göttingen (Fax: 0551/39-9607)
Wissenschaftliches Libavius - Kolloquium, 7.-8 November 1997, Coburg.
"Andreas Libau, einer der bedeutendsten frühen Publizisten der Chemie und Gegenspieler von Paracelsus, dessen wegweisendes Werk "Alchymia" 1997 vierhundert Jahre alt wird, war in Coburg als Apotheker und Gymnasialdirektor tätig und ist ebendort 1616 gestorben. Das Kolloquium wird aus Anlaß des vierhundertjährigen Jubiläums des Erscheinens des ersten Chemie-Lehrbuches an seiner ehemaligen Wirkungsstätte abgehalten. Neben problem- und ideengeschichtlichen Fragestellungen sollen insbesondere philosophische Probleme und Besonderheiten, etwa erkenntnis- oder wissenschaftstheoretischer Art zur Sprache kommen, die sich aus dem Wirken von Libau und seiner Zeitgenossen ergeben. Es wird halbstündige Referate und ausreichend Zeit für Diskussionen geben." Kontakt: Prof. Dr. Klaus Ruthenberg, Fachhochschule Coburg, Friedrich-Streib-Str. 2, 96450 Coburg (Tel.: 09561/317 127, Fax.: 09561/317 273, mail: ruthenberg@cris.fh-coburg.de)
4. Erlenmeyer-Kolloquium zur Philosophie der Chemie, voraussichtlich im Herbst 1997 in Marburg zum Thema "Chemie und Ethik". Kontakt: Prof. Dr. Peter Janich, Lehrstuhl 1 für Philosophie, Universität Marburg, Blitzweg 16, 35032 Marburg.
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